FreiFelle: Mehr als nur Hundetraining

„FreiFelle: Mehr als nur Hundetraining – Ein Weg zu einer tiefen Mensch-Hund-Beziehung“

Durchschnittliche Lesezeit: 8 – 10 Minuten

Willkommen bei FreiFelle, einer Idee, die mehr sein möchte als nur ein Erziehungskonzept für deinen Hund. Im hektischen Alltag vergessen wir oft, wie wertvoll die Beziehung zu unseren vierbeinigen Freunden sein kann. Aber wie baut man eigentlich eine Beziehung auf, die von gegenseitigem Respekt und tiefem Vertrauen geprägt ist? In diesem Blogartikel möchten wir dir nicht nur praktische Tipps für den Alltag mit deinem Hund geben, sondern auch Wege aufzeigen, wie du eine echte Partnerschaft mit deinem Hund aufbauen kannst.

Bist du bereit, deine Beziehung zu deinem Hund neu zu denken? Dann begleite uns auf einer Reise, die nicht nur das Verhalten deines Hundes, sondern auch deine Sichtweise verändern könnte!

Der Traum von einer idealen Beziehung

Stell dir vor, dein Hund und du seid im Park und alles läuft wie von selbst. Dein Hund folgt dir nicht aus Furcht, sondern aus einem tiefen Vertrauen heraus. Genau diese Art von Beziehung ist das Ziel von FreiFelle. In einer Partnerschaft, die auf Respekt und Vertrauen beruht, werden alltägliche Herausforderungen wie Leinenführigkeit oder der Rückruf zur Nebensache. Mit den richtigen Werkzeugen und Methoden kannst du eine solche Beziehung aufbauen und pflegen.

Das Konzept erklärt

FreiFelle ist nicht einfach nur ein weiteres Hundetraining; es ist ein ganzheitliches Erziehungskonzept. Bei uns geht es nicht nur darum, wie du die Leine richtig hältst oder einen erfolgreichen Rückruf initiierst. Vielmehr zielen wir darauf ab, eine tiefere Verbindung zwischen dir und deinem Hund zu schaffen.

FreiFelle lehrt dich, die Welt aus den Augen deines Hundes zu sehen. Wir bieten Lösungen für alltägliche Herausforderungen wie Leinenführigkeit und andere soziale Interaktionen. Dabei setzen wir an der Basis an: dem Verständnis der Denkweise deines Hundes.

Praktisches Beispiel: Angenommen, dein Hund ist bei Spaziergängen aufgeregt und zieht an der Leine. Anstatt nur den Fokus darauf zu legen, wie die Leine gehalten werden sollte, helfen wir dir zu verstehen, warum dein Hund sich so verhält. Durch das Erkennen der Ursache können effektive Lösungen gefunden werden, die weit über das simple „Leine straff halten“ hinausgehen.

Regeln, die Freiheit schaffen

In der FreiFelle-Philosophie sind Regeln nicht die Gegner der Freiheit, sondern vielmehr ihre Unterstützer. Denke an Regeln als an die Begrenzungen eines Spielfelds: Sie definieren den Raum, in dem das Spiel stattfindet, und ermöglichen dadurch erst den freien und sorglosen Ablauf. Für deinen Hund schaffen solche Regeln einen sicheren Rahmen, in dem er sich sicher und frei bewegen kann.

Konditionierung mag ein nützliches Werkzeug sein, ist aber nur ein Teil des großen Ganzen. Das wirkliche Ziel ist es, eine Beziehung aufzubauen, in der du die Rolle des verantwortungsvollen Kapitäns und dein Hund die eines wertvollen Crewmitglieds einnimmt. Jeder hat in dieser Beziehung seinen festen und wichtigen Platz, basierend auf gegenseitigem Respekt und Vertrauen.

Ein Blick in die Natur: Das Rudel als Orientierung

Die natürliche Welt kann uns viel über harmonische Beziehungen lehren. Schauen wir uns ein Rudel freilebender Hunde an, fällt uns die strukturierte Organisation auf, die dem Ganzen eine klare Ordnung verleiht. Diese Struktur, angeführt von einem souveränen Leittier, bietet eine Blaupause für das, was wir im FreiFelle-Konzept anstreben.

Es geht nicht darum, sich als „Alpha“ zu inszenieren, denn wir sind Menschen, nicht Hunde. Aber das Prinzip ist inspirierend: Ein Rudel bietet klare Strukturen und Regeln, die den Hunden darin Sicherheit und Orientierung bieten. Dieses Verständnis kann uns helfen, in unserer Mensch-Hund-Beziehung eine Balance aus Regeln und Freiraum zu schaffen, basierend auf Vertrauen und Respekt.

Vertrauen als Fundament

Du fragst dich sicher, wie dieses Vertrauen konkret aufgebaut werden kann. Die gute Nachricht ist, es ist einfacher, als du vielleicht denkst. Ein einfaches, aber wirkungsvolles Beispiel ist das Training des Rückrufs.

Beginne in einer sicheren Umgebung, in der dein Hund nicht abgelenkt ist. Rufe ihn zu dir und belohne sein Kommen sofort mit einem Leckerli oder seinem Lieblingsspielzeug. Wiederhole dies mehrere Male und steigere dann allmählich die Schwierigkeit, indem du Ablenkungen hinzufügst oder den Abstand vergrößerst. Das Ziel ist, dass dein Hund lernt, dir zu vertrauen und zu verstehen, dass das Kommen, wenn er gerufen wird, positive Erfahrungen mit sich bringt.

Dieses Training ist nicht nur eine Übung in Gehorsam, es ist auch eine Chance, die Bindung zwischen dir und deinem Hund zu stärken. Wenn dein Hund merkt, dass er sich auf dich verlassen kann und dass du seine Bedürfnisse verstehst und erkennst, in welcher

 

Lerngeschwindigkeit, dein Hund lernen kann, wird das Vertrauen zwischen euch beiden wachsen.

So wie ein Gärtner seine Pflanzen kennt und pflegt, so schaffst du durch bewusste Interaktion und klare Kommunikation die Bedingungen, unter denen das Vertrauen zwischen dir und deinem Hund gedeihen kann.

Die Feinheiten der wohlwollenden Konsequenz: Was es wirklich bedeutet

„Wohlwollende Konsequenz“ mag wie ein Widerspruch klingen, aber im Kern ist es eine praxisorientierte Herangehensweise an die Erziehung deines Hundes. Statt Härte und Autorität steht hier eine bewusste, liebevolle Kommunikation im Vordergrund. Aber was heißt das konkret?

Nehmen wir das Beispiel des „Sitz“-Kommandos. Einige Hundehalter verwenden einen strengen Tonfall, um sicherzustellen, dass der Hund gehorcht. In der Methode der wohlwollenden Konsequenz würdest du stattdessen einen ruhigen, aber festen Tonfall wählen. Dein Hund soll nicht aus Angst sitzen, sondern weil er versteht, dass das die gewünschte Handlung ist. Die Belohnung erfolgt dann in Form einer positiven Verstärkung, sei es durch liebevolle Worte oder ein Leckerli.

Diese Herangehensweise nimmt den Druck aus der Situation. Statt einer Atmosphäre der Bestrafung entsteht eine der Kooperation und des Verständnisses. Durch diese Form der Kommunikation erfährt dein Hund, dass er dir vertrauen kann, weil du konsequent, aber nicht bedrohlich bist. So wird die Erziehung zu einem gemeinsamen Projekt, in dem Mensch und Hund gleichermaßen wachsen können.

In diesem Sinn ist die wohlwollende Konsequenz weniger eine Technik als vielmehr eine Grundeinstellung. Sie lädt dich dazu ein, die Beziehung zu deinem Hund als eine Partnerschaft zu betrachten, in der Klarheit und Liebe Hand in Hand gehen. Dadurch werden nicht nur Herausforderungen des Alltags leichter zu meistern, sondern es wächst auch das gegenseitige Verständnis und damit die Qualität der Beziehung zwischen dir und deinem vierbeinigen Freund.

Timing ist alles: Lernen im richtigen Moment

Wie ich gerne sage: „Ti-ming ist kein Stadtteil von Peking!“ Dieser humorvolle Spruch bringt auf den Punkt, dass Timing im Hundetraining oft unterschätzt wird. Der „emotionale Wasserstand“ des Hundes ist ein wunderbares Bild: Stelle dir dein Training also wie eine Teeparty vor. Du möchtest den Tee (das Wissen) in die Tasse (deinen Hund) gießen, aber wenn die Tasse schon überläuft, wird der Tee einfach nur verschwendet.

Praktisches Beispiel: Nehmen wir an, du möchtest das „Sitz“-Kommando trainieren. Beobachte deinen Hund: Ist er ruhig und aufmerksam oder ist er noch aufgeregt vom Spielen? Ein ruhiger Moment ist die perfekte Gelegenheit, um „Sitz“ zu üben. Befehle im falschen Moment können dazu führen, dass dein Hund sich einfach überfordert fühlt. Ein kleiner Trick ist, die Übungen mit einem bestimmten Signal oder einer bestimmten Geste zu beginnen, sodass der Hund weiß, jetzt geht es los. So wird das Lernen zu einem gemeinsamen Tanz, bei dem beide Partner wissen, wann der nächste Schritt kommt.

Das Timing kann also dazu beitragen, die Kommunikation zwischen dir und deinem Hund zu optimieren. Der Schlüssel ist, deinen Hund zu beobachten und zu verstehen, wann er bereit für das nächste „Lehrstück“ ist. Auf diese Weise schaffst du eine Atmosphäre des Vertrauens und der Bereitschaft zum Lernen, die die Grundlage für eure zukünftige Beziehung sein wird.

Die Rolle der Körpersprache: Ein Dialog ohne Worte

Während wir Menschen eloquente Reden halten können, sind unsere Hunde Meister der nonverbalen Kommunikation. Der Schlüssel zu einer guten Beziehung liegt also nicht nur darin, was du sagst, sondern wie du es „sagst“ – und zwar körperlich!

Praktisches Beispiel: Nehmen wir das alltägliche Szenario des Gassi-Gehens. Dein Hund zieht an der Leine, und du bist genervt. Jetzt könntest du laut werden oder an der Leine rucken. Aber wie wäre es stattdessen mit einer klaren, aber sanften Körpersprache? Stoppe deine Bewegung, atme tief ein und aus, und schaue deinem Hund fest aber freundlich in die Augen. Oftmals wird der Hund von sich aus den Blickkontakt suchen und die Leine lockern. Das ist der Moment, in dem du mit einer positiven Reaktion – vielleicht einem Leckerli oder einem ruhigen „Suuuuper!“ – das gewünschte Verhalten bestätigen kannst.

Das Verstehen und Anwenden der Körpersprache ist wie ein Tanz, bei dem beide Partner die Schritte kennen müssen. Dein Hund sollte wissen, dass ein ruhiger, fester Blick oder eine aufrechte Haltung nicht Bedrohung, sondern Führung bedeutet. Im Gegenzug wird er dir mit entspannten Ohren und einem wedelnden Schwanz zeigen, dass er dich verstanden hat.

Die Kluft zwischen menschlicher und hündischer Kommunikation ist oft die Wurzel vieler Missverständnisse. Aber mit ein bisschen Übung und viel Empathie kannst du lernen, diese „Sprachbarriere“ zu überbrücken und ein wahrhaft dialogisches Verhältnis mit deinem vierbeinigen Freund aufzubauen. Und das ist doch das eigentliche Ziel, oder?

FreiFelle im Alltag: Praktische Anwendung der Konzepte

Theorien können wundervoll sein, aber was wirklich zählt, ist die praktische Umsetzung im Alltag.

Hier ein paar praktische Tipps:

Der Spaziergang:

Beim Spaziergang ist das richtige Timing entscheidend, um etwa deinem Hund das Ziehen an der Leine abzugewöhnen. Denke dir eine Linie, die der Hund nicht überschreiten darf. Am besten eignet sich die Vorstellung, dass dein Hund deine Zehenspitzen nicht überholen darf. Der ideale Zeitpunkt, deinen Hund zu korrigieren ist, wenn du innerlich sagen würdest: „Denk‘ nicht einmal daran, die Linie zu überschreiten!“ – Dann drehst du dich zu deinem Hund (du stehst komplett vor ihm) und gehst einen Schritt auf ihn zu. Ziel ist es, dass er dir mindestens einen Schritt Platz macht. Das ist der Moment, in dem du ihn ruhig lobst und dich wieder nach vorne wendest, um gemeinsam mit deinem Hund den Weg fortzusetzen.

Fütterungszeit:

Ein weiteres prägnantes Beispiel ist die Fütterungszeit. Oft sind Hunde beim Anblick von Futter besonders aufgeregt. Wie ich bereits angesprochen habe, sind Ruhe und Souveränität hier das Zauberwort. Bevor du deinem Hund das Futter gibst, setze dich z. B. ruhig hin (auf einen Stuhl – nicht auf den Boden 😊) und warte, bis er sich setzt und dich anschaut. Erst dann wird das Futter auf den Boden gestellt. Springt dein Hund sofort aufgeregt auf und möchte auf das Futter zustürmen, nimmst du den Napf kommentarlos wieder hoch.
So vermittelst du dem Hund, dass gutes Verhalten (sich Setzen und Augenkontakt) zu einer Belohnung führt.

Die Küchenregel:

Das Thema „Küche“ ist auch ein schönes Beispiel. Anstatt deinen Hund immer wieder aus der Küche zu scheuchen, könntest du eine klare Grenze etablieren. Du könntest zum Beispiel eine gedachte Linie in deinen Gedanken etablieren. Jedes Mal, wenn dein Hund diese gedachte Linie übertritt, führst du ihn ruhig aber bestimmt zurück und sagst ein festgelegtes Wort wie „Nein“. Der Hund lernt so, dass die Küche für ihn tabu ist, es sei denn, du gibst ihm die Erlaubnis.
Diese Beispiele sind nicht nur einfach umzusetzen, sondern sorgen auch für klare Strukturen und Regeln, die wiederum das Vertrauen zwischen dir und deinem Hund stärken. Es ist die tägliche, konsequente Praxis dieser kleinen Dinge, die eine tiefe, vertrauensvolle Beziehung ermöglicht.

Liebe Leserin, lieber Leser,

ich danke dir für dein Interesse an FreiFelle und möchte dir ein Fazit mitgeben, das nicht nur die Quintessenz unseres Konzeptes, sondern auch ein Leitfaden für das Leben mit deinem vierbeinigen Freund ist.

Die Beziehung zu deinem Hund ist ein ständiger Dialog, der auf Respekt, Vertrauen und einer liebevollen Konsequenz fußt. Wie Albert Einstein so treffend sagte: „Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“ Wenn also die Beziehung zu deinem Hund nicht so ist, wie du sie dir vorstellst, ist es Zeit für einen Perspektivwechsel. Bevor du an das Verhalten deines Hundes appellierst, schaue erst einmal, was du selbst verändern kannst.

Als letzten wertvollen Tipp möchte ich dir mit auf den Weg geben, dir Zeit für die „Qualitätsmomente“ mit deinem Hund zu nehmen. Das kann ein ausgedehnter Spaziergang im Wald sein, bei dem du bewusst das Handy in der Tasche lässt, oder ein intensives Trainingsspiel, das ihr beide genießt. Diese Momente stärken nicht nur das Band zwischen dir und deinem Hund, sondern sind auch wunderbare Gelegenheiten, die Grundlagen des FreiFelle-Konzepts in die Praxis umzusetzen.

Vergiss dabei nicht, dass Timing, wie ich es so gern sage, nicht nur ein Stadtteil in Peking ist, sondern der Schlüssel zu einer erfolgreichen Kommunikation mit deinem Hund. Wenn du bereit bist, die Reise des Vertrauens mit uns zu gehen, dann freuen wir uns, dir den Weg zu einer erfüllenden Beziehung mit deinem Hund zu ebnen.

In diesem Sinne, lassen wir gemeinsam das Vertrauen wachsen und genießen die wunderbare Reise, die vor uns liegt.

Liebe Grüße
Deine Ela